Der bundesweit größte Architekturkongress ARCHIKON 2021, veranstaltet vom Institut Fortbildung Bau der Architektenkammer Baden-Württemberg in Kooperation mit der Landesmesse Stuttgart, heuer bedingt durch die Corona-Pandemie erstmals ein Online-Kongress, lockte etwa 1.500 Online-Teilnehmer an. Unter der Überschrift „Das Land neu denken“ wurden zwei Dutzend Seminare, Plenen und Impulsvorträge live als Hybrid-Format von der Landesmesse Stuttgart gestreamt.
Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, hob zur Eröffnung des Online-Kongresses darauf ab, von Antagonismen wie Stadt und Land, Wohnen und Arbeiten geprägte Denk- und Planungstraditionen aufzubrechen und zu neuen Planungsformaten zu kommen. Das weitere Kongressprogramm gliederte sich in die drei Online-Podiumsrunden IMPULS, DEBATTE und APPELL sowie in den Seminarblock POSITIONEN und REFLEXIONEN. Zentrale Keynote: Dr. Daniel Dettling vom Institut für Zukunftspolitik re:publik skizzierte die neue Stadt-Land-Vermessung: „Glokal" beschreibe das Wohnen im ländlichen Gebiet und das gleichzeitige Vernetztsein mit der Welt. Die neue HOAI 2021 war ebenso Thema wie der Holzbau oder Wettbewerbe und Vergaben. Zweieinhalb Wochen vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg wartete ARCHIKON 2021 zudem mit einem prominent besetzten Podium der Spitzenkandidaten auf. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Dr. Susanne Eisenmann (CDU), Andreas Stoch (SPD), Dr. Hans-Ulrich Rülke (FDP/DVP) und Bernd Gögel (AfD) diskutierten über Wohnen und Bauen. Kretschmann kündigte für den Fall, dass seine Partei erneut eine Landesregierung bilde, einen Strategiedialog für den Bereich Wohnen und Bauen an, um die notwendige Vernetzung unterschiedlichster Akteure in einem Format abzubilden. Zudem seien „widersinnige“ Normen und Strukturen zu überprüfen. Er wiederholte auch seine Absicht, eine allgemeine PV-Pflicht einzuführen. Eisenmann stellte fest, Wohnen sei die soziale Frage der Zukunft, und trat dafür ein, in Lebenszyklen von Gebäuden zu denken, in größeren Einheiten wie Quartieren sowie für eine Absenkung der Grunderwerbssteuer von 5 auf 3,5 Prozent. Stoch plädierte für Kraftanstrengungen bei der Schaffung von Wohnraum und u.a. für Nachhaltigkeit als Kriterium für Förderkulissen. Darüber hinauswill er den Umgang mit Bestandsbauten und Recyclingwirtschaft in den Blick nehmen. Rülke forderte ebenfalls, die Grunderwerbssteuer abzusenken sowie eine Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, was „zur Entschlackung der Prozesse in der Bauwirtschaft beitragen“ könne. Gögel setzte einen Schwerpunkt auf den Breitbandausbau. Ein Video-Mitschnitt der Podiumsdiskussion gibt es unter https://vimeo.com/512828980/29fb6321c5
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