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VHV-Bauschadenbericht Tiefbau und Infrastruktur 2020/21: Auf die Qualität der Bauplaner:innen kommt es an

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2022


Der VHV-Bauschadenbericht Tiefbau und Infrastruktur 2020/21 ist der zweite Teil der Bauschadenreihe, deren erster Teil – der VHV-Bauschadenbericht Hochbau – im Frühjahr 2020 erschienen ist. Der Bericht ist vom Institut für Bauforschung e.V. (IFB) im Auftrag der VHV-Versicherungen erarbeitet worden und konzentriert sich auf den Bereich „Tiefbau“, also mit der Planung und Errichtung von Bauwerken, die sich an bzw. unterhalb der Erdoberfläche befinden. Dazu gehören vor allem weite Teile der baulichen Infrastruktur: Straßen-, Schienen-, Brücken-, Tunnel-, Erd-, Wasser-, Berg- und Grundbau. Weiterhin zählen der Bau und die Instandhaltung von Infrastrukturnetzen, wie zum Beispiel Wasser-Ver- und Entsorgung, Kanalisation und nicht zuletzt von Strom- und Datennetzen dazu. Der Straßenbau stellt, bezogen auf das Investitionsvolumen, innerhalb der Infrastrukturen des Tiefbaus den dominierenden Teilsektor dar, gefolgt vom Leitungstief- und Kläranlagenbau.

Auch bei Brückenbauten kommt es auf die Qualität der Bauplaner:innen an.

Zwei grundsätzliche Entwicklungen berühren die Bereiche von Tiefbau und Infrastruktur wesentlich: die Digitalisierung (u.a. Glasfaser) und die Energiewende mit ihrem jeweiligen Netzausbau. Daneben spielen die Instandhaltungs-, Sanierungs- und Ersatzneubauarbeiten an der bestehenden Verkehrsinfrastruktur (Straßen, Brücken, Schienen, Tunnel) sowie am Bestand der Ver- und Entsorgungsnetze (Gas, Wasser, Abwasser, Strom, Fernwärme, Kommunikation) eine wesentliche Rolle.

Schadensentwicklung 2015-2019

Auf Basis des VHV-Datenmaterials lässt sich feststellen: Die Anzahl der Schäden ist von 2015 bis 2019 in Summe relativ gleichbleibend. Doch die Schadensregulierung wird von Jahr zu Jahr kostspieliger. Das Gros (über 85 Prozent) der Schäden sind Leitungsschäden. Ursache ist bei mehr als der Hälfte aller Schäden die unsachgemäße Bedienung von Baumaschinen (= Schäden durch mechanische Fremdeinwirkung an Versorgungs- und Telekommunikationsleitungen). Weitere Ursachen: Ausführungs-/Montagefehler (zum Beispiel die nicht ordnungsgemäß ausgeführte Böschung einer Baugrube, nicht ausreichend verankerte Spundwand für eine Ufereinfassung), Verstöße gegen die Verkehrssicherungspflicht (zum Beispiel die nicht ausreichende Absturzsicherung einer Baugrube) sowie unzureichende Schutzmaßnahmen (zum Beispiel ein ungenügender Schutz vor mechanischer Belastung von noch offenliegenden Erdleitungen, kein Schutz vor vorzeitiger Austrocknung von frisch eingebautem Beton für eine Fahrbahndecke). Beschädigt werden dabei in erster Linie Kommunikationsleitungen (zum Beispiel Fernmelde- und Glasfaserkabel für die Datenübertragung), Starkstromkabel (Mittel- und Hochspannungskabel für die Energieübertragung), Gasleitungen (Rohrleitungen für den Transport von Erdgas und weiteren brennbaren Gasen), Trinkwasserleitungen (Rohrleitungen für den Transport von Frischwasser) und Abwasserleitungen (Abwasserkanäle für den Transport von Niederschlags- und Schmutzwasser). Bei genauerer Betrachtung dieser fünf häufigsten Schadenstellen (= beschädigte Gegenstände) fällt auf, dass sich die Schadenzahlen über den gesamten Untersuchungszeitraum auf mehr oder weniger gleichbleibendem Niveau bewegen. Es handelt sich bei den Bauschäden also im Wesentlichen um immer die gleichen Schäden. Diese Entwicklung ist im Übrigen nicht ein exklusiv deutsches Phänomen, sondern in zahlreichen weiteren Ländern zu beobachten. Bemerkenswert: Bei rund 40 Prozent der (befragten) Tiefbauunternehmen belaufen sich die durchschnittlichen Schadenbeseitigungskosten bei maximal 10.000 Euro pro Jahr. Jeweils rund 20 Prozent der Unternehmen nannten Kosten von maximal 20.000 Euro bzw. maximal 50.000 Euro pro Jahr; höhere Schadenbeseitigungskosten von bis zu 100.000 Euro pro Jahr und darüber sind dagegen eher selten.

Qualität der (Netz-) Pläne ist entscheidend

Das Hauptproblem: Durch genauere bzw. durch vollständige Lagepläne hätte nach Meinung fast aller Befragten der eingetretene Schaden vermieden werden können. Dabei geht es gar nicht um das Einholen der Leitungsauskunft. Das machen ohnehin (fast) alle. Darüber hinaus sind die Ausführenden vor Ort auf die Unterstützung der einzelnen Versorgungsunternehmen angewiesen, die aussagekräftige Unterlagen zu ihren Versorgungsinfrastrukturen bereitstellen sollten. Entsprechen Qualität und Genauigkeit dieser (Netz-) Pläne der Bauaufgabe nicht, sind „Leitungszwischenfälle“ praktisch programmiert. Hinzu kommt im Zweifelsfall noch eine mangelhafte Arbeitssorgfalt. Der gesamte Bauschadenbericht zum Nachlesen: https://www.vhv.de/assets/bauexperten/studien/Bauschadenbericht-Tiefbau-und-Infrastruktur.pdf

Fazit: Das Gros der Verantwortung liegt bei den Bauplaner:innen

Der Blick auf den üblichen Handlungs- und Prozessablauf im Tiefbau zeigt, dass bereits die Planungsphase entscheidend ist für den erfolgreichen Abschluss einer Bauleistung. Die Verantwortung dafür beginnt also schon den Bauplaner:innen, die mit dem erforderlichen Wissen und unter Beachtung der geltenden Regeln und der örtlichen Gegebenheiten die Planung erarbeiten. Umso wichtiger ist eine solide (berufliche) Risikoabsicherung der Bauplaner:innen. Die pisa Versicherungsmakler GmbH als unabhängiger Fachversicherungsmakler für die Bauplanungsbranche (sowie für Kanalsanierungsunternehmen) ist der kompetente Ansprechpartner hierfür. Sprechen Sie uns gerne darauf an.

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